Täglich. SB :         Kartoffeln                           saisonal:         Zwiebeln                               
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                        DE - ÖKO - 006




hacken, abflammen & jäten

  • Hacken, abflammen und jäten

    Statt chemisch-synthetischer Behandlungsmaßnahmen greifen wir im Ökolandbau neben den Fruchtfolge-Effekten auf mechanische, manuelle und thermische Unkrautbekämpfung zurück. 
    So werden das Getreide gestriegelt und gehackt; Kartoffeln gestriegelt, gehackt und gehäufelt; Möhren und Zwiebeln werden abgeflammt, gehackt und von Hand gejätet. 

    Beim Möhren und Zwiebelanbau beginnt die Planung bereits mit der Vor-Vorfrucht Kartoffel. Nach der Kartoffelernte wird nicht gepflügt, sondern nur gegrubbert, um die liegengebliebenen Kartoffeln nicht zu vergraben. Sie sollen im Winter erfrieren und nicht im nächsten Jahr erneut wachsen (Fruchtfolge). Nun wird eine überwinternde Leguminosen- Mischung, z.B. Winterwicke und Inkarnatklee, ausgesät. Sie sollen Luft-Stickstoff binden, Unkraut unterdrücken und das Feld begrünen. Im Frühsommer wird dieser Gründüngungsbestand umgebrochen. 

    Die Nematoden ( Fadenwürmer ), die im Gemüseanbau Schaden anrichten, indem sie die Wurzeln der Kulturen anfressen, haben ein sehr breites Wirtspflanzen-Spektrum, so auch die Leguminosen.
    Bei steigenden Temperaturen besiedeln die Würmer die Wurzeln. Durch den Umbruch dann wird ihnen dann aber die Lebens-grundlage entzogen. Die folgende Gründungspflanze wird so gewählt, das sie den durch die Leguminosen gesammelten Stickstoff konserviert, aber selbst keine Nematoden-Wirtspflanze ist. 

    Der eigentliche Gemüseanbau beginnt dann im darauf folgenden Frühjahr mit dem Einarbeiten der zweiten Gründüngung. Nach etwa zwei Wochen wird gepflügt mit dem Zweischichten- Pflug. Nicht zu tiefes Wenden und trotzdem tiefes Lockern sind damit möglich. Sobald das Land etwas abgetrocknet ist, wird mit einer Eggen-Walzen- Kombination das Saatbett hergerichtet, und zwar in genau denselben Fahrspuren, in denen später auch Gemüse gesät wird. Diese Unkraut-- Saatbettbereitung soll die erste Generation Kraut locken.  Evtl. wird in denselben Spuren noch einmal gestriegelt, um die zweite Generation ebenfalls zum Auflaufen zu bringen. Erst nach ca. zehn Tagen werden die Möhren oder Zwiebeln mit einer Einzelkorn- Sämaschine ausgebracht. 
    Kurz vorm Erscheinen der Keimblätter wird das bis dahin gewachsene Unkraut mit dem Abflammgerät beseitigt. Es wird nicht verbrannt, sondern nur soweit erhitzt, das die Zellen der Pflanze zerstört werden. Je nach Witterung liegen zwischen Aussaat und Aufgang 10 bis 30 Tage. Ein regelmäßiges genaues Kontrollieren ist hier nötig, da ein verpasster Abflammtermin erheblich mehr Handarbeit zur Folge hat. Manchmal macht trotzdem ein kräftiger Regen diese Strategie zunichte und es kann nicht geflammt werden. 

    Wenn die Reihen gut sichtbar sind, wird das erste Mal zwischen den Reihen gehackt. Mit Schutzscheiben wird zunächst vorsichtig „von der Reihe weg“ gehackt. In der Reihe muss das Unkraut mit der Hand herausgezogen, also gejätet, werden. Dies geschieht mit dem Jäteflieger, je nach Krautdruck ein bis dreimal. Je größer die Möhren sind, umso mehr Erde wird beim Hacken „zur Reihe hin“ gearbeitet, also angehäufelt. Wir benutzen verschiedene Hacken, mit Gänsefußmesser und Hohlscheiben, mit Winkelmessern, mit Flachhackschaaren und eine Bügelhacke, die je nach Kraut- Aufkommen und Gemüsegröße drei bis sechsmal durch die Bestände fahren . 

    Da die Handarbeit am teuersten ist, versuchen wir alle anderen Maßnahmen wie Fruchtfolge, Vorfrucht, Feldvorbereitung, abflammen und hacken so hinzubekommen, das so wenig wie 
    möglich Jätearbeit nötig ist. Die Hand- Jätearbeit im biologischen Gemüseanbau ist sehr zeitaufwendig und anstrengend, und doch unerlässlich.
    Während der Jätesaison fahren zwei Solar-betriebene Jäteflieger langsam über unsere Möhren- und Zwiebelfelder. Jeweils 8 Saisonkräfte ziehen dort von Hand und im Liegen ( also rückenschonend ), über Wochen hinweg, nicht erwünschte Wildkräuter aus den Reihen, die andernfalls mit den Kulturen um Licht, Boden und Wasser konkurrieren würden.
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